„Non est ad astra mollis e terris via.“ (Seneca)

Schach

Über Schach

Schach (von persisch „Schah“, heißt: König, daher die Bezeichnung als das „königliche“ Spiel) ist ein strategisches Brettspiel, bei dem zwei Spieler abwechselnd Spielsteine, die Schachfiguren, auf einem Spielbrett (Schachbrett) bewegen. Ziel des Spiels ist es, den Gegner schachmatt zu setzen, d.h. seine als König bezeichnete Spielfigur unabwendbar anzugreifen. In Europa und vielen anderen Teilen der Welt ist Schach allgemein bekannt und das bedeutendste Brettspiel. Über Persien und nach dessen Eroberung durch die Araber infolge der Islamischen Expansion wurde das Schachspiel weiter verbreitet. Spätestens im 13. Jahrhundert war das Schachspiel in Europa fest etabliert, denn seit dieser Zeit gehörte es zu den sieben Tugenden der Ritter. Im 15. Jahrhundert kam es, vermutlich in Spanien, zu einer großen Reform der Spielregeln, bei denen die heute gültigen Gangarten für Dame und Bauer sowie die Rochaderegel erfunden wurden. In den folgenden Jahrhunderten trugen vor allem europäische Schachmeister zur Erforschung des Spiels bei. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Schachspiel ein Bestandteil der bürgerlichen Kultur, was den Spielstil änderte und das Turnierwesen und die Schachpublizität prägte.

Meine bevorzugten Schach-Eröffnungen

Schottische Eröffnung Italienische Eröffnung Katalanische Eröffnung

Computergegner

In dieser Partie spiele ich gegen den Schachcomputer „Profi Schach 6.0“ (Engine: Crafty 23.03) bei einem nach der Installation vorgegebenen Standardschwierigkeitsgrad. Ich bin Weiß und der Computer ist Schwarz. Dauern wird die Partie etwas lange.

Dieses Spiel habe ich leider verloren. Meine Schachkünste sind noch nicht so ausgereift, dass ich den Computer schlagen kann, aber gegen Menschen in meinem sozialen Umfeld habe ich aber eigentlich jeden mehrmals schlagen können. Gut ist, dass Menschen immer wieder Fehler machen und nicht alles optimal durchrechnen können, das macht dann auch viel mehr Spaß. Es ergeben sich interessantere Spielzüge. Wenn der Computer zu gut ist, dann ist das Spiel eher einseitig!

Schach-IQ: Elo-Zahl

Das Elo-System ist ein Wertungssystem, das es erlaubt, die Spielstärke von Schachspielern durch eine Wertungszahl (kurz: Elo-Zahl) zu beschreiben. Das System wurde von Arpad Elo 1960 entwickelt und 1970 vom Weltschachverband FIDE übernommen. Ein durchschnittlicher Vereinsspieler besitzt ungefähr eine Elo-Zahl von 1800. Die Weltspitze (Top 100) beginnt ab einer Elo-Zahl von ca. 2600. Die typische Kaffeehausspielstärke liegt etwa zwischen 1400 und 1700, Spielstärken über 1800 werden von Nicht-Vereinsspielern selten erreicht. Der Umfang einer Klasse beträgt 200 Elo-Punkte. Das System ist so geeicht, dass ein Unterschied von 200 Punkten einer Siegwahrscheinlichkeit des stärkeren Spielers von 75% entspricht, 400 Punkte entsprechen knapp 94% Siegwahrscheinlichkeit. Der Vergleich beruht auf statistischen Verfahren. Schon bei 600 Punkten Unterschied gewinnt der stärkere Spieler praktisch-statistisch immer, und zwar obwohl die Spielstärke bei Menschen natürlich von der Tagesform und Motivation abhängt. So ist die Elo-Zahl zu verstehen:

Elo-Zahl Spieler-Status
ab 2500 Großmeister
2400-2499 Internationaler Meister
2300-2499 FIDE-Meister
2200-2299 Nationaler Meister
2100-2199 Meisteranwärter
2000-2099 Experte
1800-1999 Amateur, Klasse A, sehr guter Vereinsspieler
1600-1799 Amateur, Klasse B, starker Freizeitspieler
1400-1599 Amateur, Klasse C, überdurchschnittlicher Spieler
1200-1399 Amateur, Klasse D, durchschnittlicher Hobbyspieler
1000-1199 Gelegenheitsspieler
unter 1000 Anfänger

Schachtipps

- Man sollte nach den ersten Zügen vor allem das Zentrum des Schachbrettes kontrollieren.

- Wenn es möglich ist, dann sollte man auch am Anfang den König bedrohen.

- Am Anfang sollte man Dame und Läufer freimachen, indem man gewisse Bauern vorsetzt.

- Schützen sollte man seine Figuren, sodass man zurückschlagen kann.

- Die Rochade zum Schutz für den König sollte so früh, wie möglich, gemacht werden.

- Die Offiziere sollten nach einer Positionierung so viele Felder, wie möglich, überstreichen.

- Es ist sehr nützlich die beiden Türme zum gegenseitigen Schutz auf einer Linie zu haben.

- In der Eröffnung sollten die Offiziere ins Spiel gebracht werden und nicht zu viele Bauern.

- Die Dame sollte auf keinem Fall zu früh ins Spielgeschehen eingreifen.

- Mit einem Bauern sollte man versuchen geschützt mehrere Figuren anzugreifen.

- Gut ist, wenn man mit einer schwächeren Figur eine viel stärkere Figur schlagen kann.

- Es ist sehr vorteilhaft, wenn man eine gegnerische Figur mehrmals bedroht.

- Gelingt es eine Figur des Gegners in jedem Fall geschlagen zu bekommen, dann ist es gut.

- Die Figuren kann man so bedrohen, dass ein Wegsetzen für den Gegner unratsam wird.

- Mit der Dame kann man, vom Läufer geschützt, in die Rochade einbrechen.

Grundlegende Schach-Taktiken

01. Doppelangriff
Diese Situation hat man beispielsweise, wenn man mit einer sehr schwachen Figur, z.B. mit einem Bauer, geschützt von einem Bauern, zwei Figuren gleichzeitig angreift. Nur eine Figur kann dann fliehen. Weil der Gegner dann wohl die stärkere Figur wegzieht, kann man also die andere Figur schlagen, die hoffentlich höherwertig ist.

02. Fesselung
Diese Taktik beschreibt eine Situation, in der man geschützt eine Figur angreift, die nicht wegziehen sollte oder darf. Wenn der Angreifer z.B. mit der Dame und dem König dahinter auf der Angriffslinie stehen, dann kann die Dame nicht wegziehen, weil sonst der König im Schach stünde. Greift man z.B. mit einem geschützten Turm an, dann ist die Dame sicher weg.

03. Spieß
Bei dieser Taktik nehme man an, dass sich zwei gegnerische Türme auf einer gemeinsamen Diagonale befinden. Bewegt man dann einen Läufer so auf diese Diagonale, dass er beide Türme auf der Diagonale vor sich hat, dann ist mindestens einer der beiden gegnerischen Türme weg, denn höchstens einer der beiden Türme kann die Diagonale verlassen.

04. Überlastete Figur
Mal angenommen, eine gegnerische Figur schützt als einzige Figur zwei seiner Kollegen, die beide vom Spieler bedroht werden, der jetzt am Zug ist. Die Figur, die seine zwei Kollegen schützt, ist damit überlastet. Schlägt man eine der beiden geschützten Figuren, dann schlägt der gegnerische Beschützer zurück und schützt nicht mehr seinen zweiten Kollegen, der dann geschlagen wird. Das heißt jetzt schließlich, dass man eine Figur verloren hat, aber dafür hat man zwei Figuren schlagen können, also tollerweise eine Figur mehr.

05. Ablenkung
Um diese Taktik zu erläutern, sei z.B. die Situation gegeben, dass die eigene Dame geschützt durch einen Läufer in die Rochade des gegnerischen Königs einbrechen kann. Wenn allerdings der Bauer des Gegners vor dem gegnerischen König z.B. von einem Läufer geschützt wird, und deswegen die eigene Dame nicht unbeschadet einbrechen kann, dann macht man folgendes: Man opfert eine Figur, die vom Läufer geschlagen werden kann. Muss der gegnerische Läufer sogar meine Opferfigur schlagen, dann ist der Bauer in der Rochade nicht mehr geschützt und die eigene Dame kann jetzt in die Rochade einbrechen.

06. Verfolgung
Bei dieser Taktik geht es darum einen Angriff auf eine gegnerische Figur mehrmals auszuüben. Wenn man z.B. mit einem Pferd den gegnerischen König oder die gegnerische Dame angreift, dann kann man das oft mehrmals tun und dabei mit dem Pferd mehrere Figuren schlagen ohne geschlagen zu werden, denn der König und die Dame müssen vor dem Pferd fliehen.

07. Abzugsangriff
Mal angenommen, ein geschützter Turm greift die gegnerische Dame an, nur dass sich zwischen den beiden noch eine eigene entscheidende Figur befindet. Zieht man diese entscheidende Figur so weg, dass sie angreifbar z.B. den wichtigen Turm des Gegners angreift, dann muss der Gegner erst seine wichtige Dame aus der Bedrohung durch den Turm nehmen, so dass also die entscheidende Figur beim Angriff auf den gegnerischen Turm nicht neutralisiert wird und deswegen der starke Turm geschlagen werden kann.

08. Abzugsschach
Diese Taktik ist ein richtiger Glücksfall. Denn, wenn man mit einer Figur, ohne dass diese geschlagen werden kann, gleichzeitig den König und eine andere sehr wertvolle Figur angreift, dann ist diese wertvolle Figur zu schlagen, denn, weil der König aus dem Schach raus muss, kann die wertvolle Figur nicht fliehen und kann deswegen geschlagen werden.

09. Grundlinien-Matt
Sollte einmal der gegnerische König hinter mindestens zwei Bauern, die nebeneinander stehen, auf der Grundlinie so eingesperrt sein, dass er nicht mit einem Zug von der Grundlinie fliehen kann, dann sollte man, wenn es geht, wenn auf der Grundlinie z.B. kein Turm und keine Dame ist, um den König zu schützen, den eigenen Turm oder die eigene Dame auf die Grundlinie ziehen und damit Matt setzen.

10. Ersticktes Matt
Mal angenommen, man kriegt es hin, dass der gegnerische König von Figuren so umgeben ist, dass er nicht mehr beweglich ist. Wenn eigene Figuren dabei beteiligt sind, dann müssen diese natürlich geschützt sein. Dann kann man mit einem Pferd den König angreifen und damit Matt setzen. Manchmal muss man, um diese Situation möglich zu machen, eine eigene Figur opfern. Z.B. so: Steht das Pferd zum Angriff auf den König bereit, dann kann man die eigene Dame mit Unterstützung des Läufers in der Rochade neben den König stellen. Weil die Dame geschützt ist, kann der König die Dame nicht schlagen. Wenn dann also der gegnerische Turm diese Dame als einzige Figur schlagen kann und dann schlägt, dann ist zwar die Dame weg, aber der gegnerische König ist durch die Bauern der Rochade und dem Turm eingeschlossen; man kann dann also mit dem Pferd Matt setzen.

Rangliste bedeutender Schachspieler

1. Beste Schachspieler heutiger Zeit nach Elo-Zahl

Es folgen hier zunächst Erklärungen zu der Rangliste in dem Scrollfenster unten:

Rang:
Gibt die Reihenfolge der Spieler wieder. Diese wird durch die beste Elo-Zahl bestimmt.

Name:
Nennt den Vor- und Nachnamen des Schachspielers.

Land:
Nennt das Land, für dessen Schachverband der betrachtete Schachspieler spielberechtigt ist. Bei verstorbenen Spielern ist das Land angegeben, für dessen Schachverband der Spieler bei seinem Tod spielberechtigt war.

Lebensdaten:
Nennt das Jahr, in dem der Spieler geboren worden ist und gegebenenfalls das Sterbejahr.

Elo:
Nennt die beste Elo-Zahl des Schachspielers. Diese basiert auf der regelmäßig von der FIDE herausgebrachten Rangliste.

Jahr:
Nennt das Jahr, in dem die Elo-Bestleistung erreicht worden ist.

2700:
Nennt das Jahr, in dem der Spieler erstmals eine Elo-Zahl von mindestens 2700 erreicht hat.

GM:
Nennt das Jahr, in dem der Spieler Großmeister wurde. Dieser Titel wird vom Weltschachbund FIDE auf Lebenszeit verliehen und setzt eine Mindest-Elo-Zahl von 2500 voraus.

Weltmeister:
Nennt den Zeitraum, in dem der Spieler Schachweltmeister war. Sofern der Zeitraum in Klammern steht, hat der Spieler eine von der FIDE ausgerichtete Weltmeisterschaft zwischen 1993 und 2005 gewonnen, deren Sieger jedoch nicht als beste Spieler der Welt galten, weil der amtierende klassische Weltmeister und andere Spitzenspieler nicht teilnahmen.

2. Beste Schachspieler aller Zeiten nach CAPS

CAPS (Computer Aggregated Precision Score), von Chess.com erstellt, misst die Spielstärke eines Schachspielers anhand der Qualität seiner Züge. Es wird dabei jeder Zug des Schachspielers verglichen mit dem, was der Computer als den besten nächsten Zug ausgerechnet hat. Das ist deswegen so interessant, weil man die Elo-Zahl der alten Spieler heute nicht kennen kann, da diese erst 1970 eingeführt wurde. Eine korrigierte Elo-Zahl für einen Spieler gewinnt man daraus, wie hoch die eigene Elo-Zahl und die des Gegners sind und wie die Partie zwischen diesen beiden Kontrahenten ausgegangen ist. Hat man noch keine Elo-Zahl, so wird diese geschätzt. Je nach dem, gegen welche Elo-Zahlen man gewonnen, verloren oder unentschieden gespielt hat, so korrigiert sich die Elo-Zahl nach jeder Partie und passt sich nach mehreren Partien der tatsächlichen Spielstärke eines Spielers an. Die bedeutenden alten Spieler, die oft vor 1970 gestorben sind, konnten damals und können heute deswegen diesem Prozess nicht unterzogen werden, daher ist es nicht möglich diesen eine ordentliche Elo-Zahl zuzuordnen. Mit CAPS kann man jedoch auch die alten Spieler bewerten, weil die Zuglisten der Partien aus alten Zeiten oft noch vorhanden sind. Man kann also alte Spieler mit denen heutiger Zeit vergleichen. Die Rangliste der Besten aller Zeiten sollte nach Chess.com also so aussehen:

Der beste Schachspieler: Magnus Carlsen

Magnus Carlsen (geboren am 30.11.1990 in T nsberg) ist ein norwegischer Schachspieler und seit 2013 Schachweltmeister. Im Jahre 2004 errang Carlsen den Titel eines Großmeisters als damals zweitjüngster Spieler im Alter von 13 Jahren, 4 Monaten und 27 Tagen. Erstmals im Januar 2010 erreichte er als bislang jüngster Spieler die Spitzenposition der FIDE-Weltrangliste und hat diese durchgehend seit Juli 2011 bis heute inne. Seine Elo-Zahl vom Mai 2014 ist mit 2882 Punkten die höchste in der Geschichte; sie übersteigt den bisherigen Rekord von Garri Kasparow im Juli 1999 mit 2851 Punkten. Im Jahr 2014 verteidigte Carlsen zum einen seinen Weltmeistertitel im klassischen Schach, zudem wurde er Schnellschach- und Blitzschach-Weltmeister. Von 2009 bis 2013 gewann er jedes Jahr den (danach nicht mehr vergebenen) Schach-Oscar. Auch 2018 verteidigte er die Schach-Weltmeisterschaft. Dieser Mann wird aufgrund seiner überragenden Referenzen und Leistungen nicht nur als bester Spieler heutiger Zeit, sondern auch als Bester aller Zeiten gehandelt.

Schön gestaltete Spielfiguren

Klicken Sie einfach auf ein Bild drauf, um es vergrößert anschauen zu können!

Gute Links

- Schachweltmeister seit 2013: Magnus Carlsen (Norwegen)

- Schach lernen, nicht nur für Anfänger des Spiels

- Schachspiel: Magnus Carlsen gegen Bill Gates

- Online gegen einen Schachcomputer spielen

- Informationen rund um Schach